„Bio?Logisch!“ diese Phrase – mag sie auch abgedroschen oder fast ein wenig überheblich klingen – soll andeuten, dass Bio für uns einfach selbstverständlich ist. Bio steht für den griechischen Wortstamm βίος bio(s) und bedeutet ‚Leben‘. Und das, was wir essen, nennen wir Lebensmittel.
Nun wird aber der weitaus größte Teil dieser Lebensmittel konventionell und nicht Bio angebaut und produziert. Wenn also ‚Bio = Leben‘ bedeutet, was heißt dann ‚konventionell‘…?
In der konventionellen Landwirtschaft werden u.a. unter Zuhilfenahme von sog. Pflanzenschutzmitteln Nahrungsmittel angebaut. Diese Pflanzenschutzmittel sind – in aller Deutlichkeit – in vielen Fällen giftige chemische Substanzen die mit der Spritze auf dem Acker verteilt werden. Wir sind der Überzeugung, dass vom Menschen eingebrachte Giftstoffe jedweder Art in der Lebensmittelerzeugung nichts zu suchen haben. Deswegen also: Bio?Logisch!
In der Imkerei kommt Stoffen aus der Gruppe der Insektizide eine besondere Rolle zu, da die Bienen von diesen nahezu immer mit betroffen sind. Die vollständigen Auswirkungen solcher Stoffe auf die komplexe Organisation eines Bienenvolkes sind längst nicht vollständig erforscht. Nichtsdestotrotz werden Rückstände im Wachs, im Pollen, im Nektar und auch im Honig toleriert, mit dem Verweis darauf, dass der Einsatz von sogenannten Pflanzenschutzmitteln unverzichtbar sei.
Die ökologische Landwirtschaft beweist seit nahezu 100 Jahren das Gegenteil, nämlich dass man Landwirtschaft auch im Zeitalter der Industrialisierung sehr gut so ausgestalten kann, dass Ökologie und Ökonomie miteinander vereinbar sind.
Oft werden wir gefragt, wie unser Honig denn „bio“ sein kann, wo doch niemand kontrollieren kann, wohin die Bienen fliegen und ob sie Nektar nur von biologisch bewirtschafteten Flächen sammeln. Grob gesagt: Der Begriff ‚Bio‘ bezieht sich in der Imkerei primär auf die Art und Weise der Bienenhaltung. Daher muss deutlich gesagt werden, dass nicht zu erwarten ist, dass die Bienen ausschließlich ökologisch bewirtschaftete Kulturen anfliegen, wenngleich wir als Imker darum bemüht sind, den Beflug konventionell bewirtschafteter Kulturen so gut es geht zu minimieren.
Ökologisch zu imkern bedeutet für uns:
- Die Bienenwohnung besteht aus heimischem Holz mit einem Anstrich aus Leinöl.
- Die Varroamilbe wird niemals mit (rückstandsbildenden) Medikamenten, sondern ausschließlich und nur bei Bedarf mit organischen Säuren bekämpft.
- Ein Teil des Honigs bleibt immer als Wintervorrat im Volk und wird durch in Deutschland angebauten Bio-Rübenzucker ergänzt.
- Wir schneiden keine Drohnenbrut (Drohnenbrut schneiden = Töten eines erheblichen Teils der männlichen Brut zur Reduktion der Milben), weil Drohnen für das Gleichgewicht im Volk und die Begattung junger Königinnen unverzichtbar sind.
- Wir arbeiten mit mehreren Biobetrieben in der Region zusammen, auf deren Flächen die Bienen stehen. Unsere Bienen können den Nektar der Pflanzen sammeln und wir stellen unsere Völker auch dann schon mal auf, wenn nicht der Honig, sondern die Bestäubungsleistung für den Landwirt im Vordergrund steht. So sind wir auf dem Weg, ein Geben und Nehmen zwischen Landwirt und Imker wieder zu praktizieren, das im Zeitalter der industriellen Landwirtschaft selten geworden ist.
- Das verwendete Bienenwachs stammt aus dem eigenen Betrieb und ist rückstandsfrei.
Die Einhaltung dieser und weiterer Kriterien für die ökologische Bienenhaltung nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes wird einmal im Jahr durch die Öko-Kontrollstelle ABCert überprüft.
Darüberhinaus ist jede/r Interessierte eingeladen, sich selbst ein Bild von uns und unserer Arbeit mit den Bienen zu machen!